Mobilität der Zukunft – Konjunkturpaket Ausschreibung (Frühjahr 2021)

12 Mio. EUR für Forschung, Technologie und Innovation als Beitrag zur Konjunkturbelebung und Mobilitätswende

Die aktuellen Herausforderungen in der Mobilität wie Beiträge zur Bewältigung der Klimakrise erfordern eine Veränderung in unserem Mobilitätsverhalten und die Erarbeitung neuer Perspektiven zur Transformation unseres Verkehrssystems. Klimaschutz, die Befriedigung gesellschaftlicher Mobilitätsbedürfnisse und nachhaltige Wachstumsimpulse für die Wirtschaft müssen dazu in Übereinstimmung gebracht werden.
Die Mobilitätsforschung und Technologieentwicklung bilden dafür einen wichtigen Treiber. Mobilität der Zukunft (MdZ) ist das österreichische Förderungsprogramm des BMK für Forschung, Technologieentwicklung und Innovation im Mobilitätsbereich. Im Fokus stehen die nachhaltige Entwicklung und Sicherung der Mobilität bei gleichzeitiger Minimierung der negativen Auswirkungen des Verkehrs. Das klar missionsorientierte Programm initiiert dazu ganzheitliche Lösungsansätze für die Mobilität der Zukunft und trägt dabei zu einem Interessensausgleich zwischen den Zielebenen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft & Forschung bei.

Die Ausschreibungen zum FTI-Programm „Mobilität der Zukunft" aus dem Konjunkturpaket sind mit 12 Mio. EUR budgetiert, davon 5 Mio. EUR für urbane Mobilitätslabore, 5 Mio. EUR für nachhaltige Fahrzeugtechnologien und je 1 Mio. EUR für je eine Stiftungsprofessur im Bereich Mobilität.

Einreichschluss ist am 26. Mai 2021, 12:00 Uhr.

Mobilitätslabore als Baustein missionsorientierter FTI-Politik zur Transformation urbaner Mobilität in Österreich (Urbane Mobilitätslabore Phase 3)

Fünf Urbane Mobilitätslabore haben in den letzten Jahren gezeigt, wie notwendige Experimentierräume geschaffen und sowohl lokale Innovatoren als auch die Bevölkerung dabei unterstützt werden kann, derzeitige Probleme in Lösungen zu verwandeln.
Mit der aktuellen Ausschreibung wird die Weiterführung bzw. Weiterentwicklung von fünf Urbanen Mobilitätslaboren über eine Laufzeit von fünf Jahren gefördert. Die zukünftigen Labore sollen insbesondere die für die angestrebte Transformation erforderlichen Übersetzungs-, Aushandlungs- und Abstimmungsprozesse fördern und im jeweiligen urbanen Mobilitätskontext „einen fruchtbaren Boden" für innovative Lösungen aufbereiten helfen. Sie sollen offene Innovationsansätze ermöglichen, ko-kreative Prozesse unterstützen und die Kontinuität von Lösungsansätzen und Maßnahmen über Zuständigkeits- und Verantwortlichkeitsgrenzen, Projektinhalte und -Zeiträume hinweg sicherstellen.

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Nachhaltige Fahrzeugtechnologien

Motorisierte Fahrzeuge der unterschiedlichen Verkehrsmodi gewährleisten einen Großteil der Mobilität von Personen und Gütern in Österreich. So vielfältig wie die unterschiedlichen Aspekte der motorisierten Mobilität sind auch die technischen Möglichkeiten, diese Mobilität möglichst ökologisch zu gestalten. Diese reichen von alternativen Antriebssystemen sowie erneuerbaren und klimaneutralen Treibstoffen, über die Reduktion des Fahrzeuggewichts bis zur Steigerung der Energieeffizienz durch innovative Fahrzeugelektronik.

F&E-Förderungen für Fahrzeugtechnologien sind für das BMK ein zentrales Element, um einerseits die internationalen Verpflichtungen und das Regierungsprogramm im Bereich des Klimaschutzes und der Schadstoffreduktion zu erfüllen und andererseits der österreichischen Fahrzeugindustrie - als einer der industriellen Schlüsselbranchen der österreichischen Wirtschaft - die Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. Angesichts des herausfordernden wirtschaftlichen Umfeldes sollen diese eine hohe und rasche Konjunkturwirksamkeit entfalten.

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Interessensbekundung für neue Stiftungsprofessuren

Mit den Konjunkturmitteln werden auch zwei neue Stiftungsprofessuren im Mobilitätsbereich gefördert. Diese sind im Rahmen einer gemeinsamen Initiative und Kooperationen verschiedener Fachabteilungen im BMK entstanden. Österreichische Universitäten werden eingeladen, ihr Interesse an den Professuren zu bekunden, die dann im 2. Quartal 2021 ausgeschrieben werden.

Aktive Mobilität im handlungsfeldübergreifenden Kontext Umwelt/Klimawandel, Gesundheit und Wirtschaft

Durch die Stiftungsprofessur, die in Kooperation der Abteilung III/I4 – Mobilitäts- und Verkehrstechnologien und der Abteilung II/6 – Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement entstanden ist, werden erstmals drei zentrale Handlungsfelder wie der Kampf gegen die Klimakrise, Gesundheitsförderung und nachhaltige Förderung der Wirtschaft im universitären Kontext miteinander verknüpft. Neue Kompetenzen und Wissensgrundlagen für eine verstärkte intersektorale und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind erforderlich. Erwartet werden durch die Professur notwendige Grundlagen sowohl für die Forschung, Planung und evidenzbasierte Entscheidungsfindung in der Politik. Im Sinne des Regierungsprogramms soll die Professur einen entscheidenden Beitrag für den „klimagerechten Umbau aller Sektoren durch eine enge Abstimmung mit anderen politischen Zielsetzungen und der Erschließung neuer Sektoren wie der Gesundheitswirtschaft" leisten und neue Potenziale wie z.B. der Digitalisierung für Produkte und Dienstleistungen zur Förderung gesunder aktiver Mobilität aktivieren helfen. Die Maßnahmen liefern zudem Beiträge zur Reduktion des Fachkräftemangels und zur Schaffung und Sicherung zukunfts- und krisensicherer Green-Jobs und Wertschöpfung in Österreich.

Akustik und Lärmwirkungsforschung im Verkehrswesen

Lärmimmissionen sind ein wesentlicher Punkt bei der Beurteilung von Verkehrsinfrastruktur für Planung und Bestandsverbesserung. Die wesentlichen Größen dabei sind Belästigung und Gesundheitsgefährdung. Dies erfordert die interdisziplinäre Behandlung mit den Methoden der technischen Physik, Medizin, Gesundheitswissenschaften, Epidemiologie, medizinische Physik und weitere.
Die interdisziplinare Behandlung von Lärm und Gesundheit stellt derzeit eine Lücke in der universitären Landschaft in Österreich dar. Themen wie die Auswirkung von Lärm auf die Gesundheit des Menschen sowie fundierte Kosten-Nutzen Betrachtungen im Lärmbereich brauchen eine Kompetenzstelle und Ausbildungsmöglichkeit auf universitärem Niveau in Österreich. Eine solche Kompetenzstelle hat beste Voraussetzungen um sich an internationalen Projekten und Initiativen zu beteiligen und einzubringen. Ziel ist es einerseits die Kompetenz in der Lärmwirkungsforschung in Österreich zu stärken und die wissenschaftliche Ausbildung in Österreich im Themenbereich Verkehrslärm auszuweiten. Andererseits soll die interdisziplinare Behandlung von Lärmwirkung und Gesundheit bzw. Lärm und Kosten gefördert werden und die Forschungsleistung im Bereich Lärmschutz verbessert werden. Das BMK in seiner Zuständigkeit für Verkehr und Umwelt startet vor dem Hintergrund des aktuellen Regierungsprogramms diese Initiative, damit Universitäten ihr Interesse an diesem Thema bekunden können.

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