voestalpine liefert im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsprogramms „Shift2Rail“ zwei wartungsarme Demonstrator-Weichen an die ÖBB
Um die Bahn im Wettbewerb und verknüpft mit anderen Verkehrsträgern attraktiver zu machen, ist ein nahezu ungestörter 24/7-Betrieb nötig. Dies erfordert unter anderem den Einsatz möglichst wartungsarmer und robuster Produktlösungen in Kombination mit digitaler Zustandsüberwachung der Komponenten des Bahnfahrweges. Hier setzen die neuesten Innovationen von voestalpine Railway Systems an.
In enger Zusammenarbeit mit den Partnern Getzner Werkstoffe (Unterlagsplatten), Kirchdorfer (Schwelle und Schwellenkopplung) und ÖBB Infrastruktur (Einbau und Betrieb) entwickelte die voestalpine Railway Systems im Rahmen von Shift2Rail eine Systemweiche mit innovativen Features in den Bereichen Herzstück, Zungenschiene, Befestigungssystem, Antrieb und Schwellen. Zur laufenden Erfassung der auf die Weiche einwirkenden Kräfte wurde neben bewährter Technologie auch ein neuartiges Sensorik- und Monitoringkonzept implementiert.
Messungen im laufenden Betrieb
Das Konsortium aus voestalpine, ÖBB Infrastruktur, Getzner Baustoffe und Kirchdorfer beteiligte sich dafür an den drei aufeinander aufbauenden Projekten In2Track 1, 2 und 3, die sich innerhalb von Shift2Rail unter anderem mit Weicheninnovationen beschäftigen. Die erste Stufe mit der Designfindung, der technischen Abgrenzung der Spezifikationen und der Formierung des Teams wurde bereits 2016 gestartet. Im Nachfolgeprojekt In2Track 2 erfolgten die Design-Finalisierung, Fertigung und Zusammenbau der Weichenkomponenten sowie die Installation zweier Demonstrator-Weichen und zweier Referenzweichen ohne die neuen Komponenten im Bahnhof Wien Atzgersdorf. Im bis 2023 laufenden In2Track 3 stehen nun die dauerhaft an den Weichen angebrachten Messsensoren, die bei temporären Messkampagnen angebrachten Messsysteme sowie die Auswertung und Evaluierung der generierten Daten im Fokus.
Was bewirken die Neuerungen?
Der Einsatz eines hochelastischen Befestigungssystems in Kombination mit bewährten verschleißfesten Schienen und einem neu entwickelten robusten Zungenschienenprofil erhöht die wartungsfreie Einsatzdauer und optimiert zugleich die Lebenszykluskosten der Weiche. Darüber hinaus überwacht das im Weichenantrieb installierte Monitoring-System ROADMASTER® Light den momentanen Anlagenzustand und liefert eine Verschleißprognose. Dies erhöht die Planbarkeit von Wartungsarbeiten und minimiert das Risiko von plötzlichen Ausfällen.
Bereits jetzt steht fest, dass einige Teile der neuen Systemweiche in Serienproduktion gehen werden. Ob dies auch für die ganze Systemlösung gilt, wird sich nach Abschluss der Mess- und Evaluierungsphase zeigen.
Christian Ebner von der voestalpine Railway Systems, der den Bau und die Assemblierung der Weichen durchführte, weist auf die finanzielle Schubkraft durch Shift2Rail hin:
Die europäische Förderung war ein großer Faktor, um mit den Weicheninnovationen voranzukommen.
Ansprechpartner:
Christian Ebner
voestalpine Railway Systems GmbH
chris.ebner@voestalpine.com
Informationen zu Shift2Rail und dem Nachfolgeprogramm Europe´s Rail Joint Undertaking finden Sie hier.
Datum Veröffentlichung: 09.08.2021