Bakuro - Kupplungsroboter für Verschiebebahnhöfe
Kurzbeschreibung
Methodische Vorgehensweise
Die schwierige Aufgabe soll mithilfe von Sensorik und neuartiger Handhabungstechnik gelöst werden. Dabei wurde der Prozess des Entkuppelns in zwei unabhängige Teilschritte aufgetrennt. Der erste Teilschritt ist das sogenannte „Langmachen" (= Aufschrauben der Kupplung). Dabei wird die Kupplung durch einen Schraubmechanismus locker gemacht und es werden die Bremsschläuche getrennt. Der zweite Teilschritt ist das eigentliche Aushängen des Kupplungsbügels aus dem Zughaken, das „Entkuppeln".
Dieser zweite Teilschritt erfolgt in vielen Verschiebebahnhöfen während der langsamen Vorbeifahrt des Zuges am Verschieber vor dem eigentlichen Abrollen in die Richtungsgleise. Damit diese künftig Maschinen übernehmen können, wurden für beide Teilschritte die Rahmenbedingungen geklärt, die Anforderungen und eisenbahnbetrieblichen Einsatzvarianten formuliert sowie Aspekte des Arbeitnehmerinnen-und Arbeiternehmerschutzes untersucht. Auf dieser Basis wurden Lösungskonzepte für die notwendige Mechanik und Sensorik sowohl für das „Langmachen" als auch für das „Entkuppeln" konzipiert.
Wirkung
Ein Kupplungsroboter schließt als moderne Lösung eine wesentliche Automatisierungslücke im Verschubbereich. Gleichzeitig wird die Sicherheit der Verschubmitarbeiterinnen und –mitarbeiter erhöht sowie die Produktivität und Qualität des Abrollvorgangs verbessert.
Umsetzung
Die Ergebnisse wurden als europäisches Patent angemeldet. Im Nachfolgeprojekt EntKuRo wird aktuell ein Prototyp für die Entkupplungsanlage aufgebaut. Bei einem erfolgreichen Abschluss des Projektes kann das System in allen großen Verschiebebahnhöfen der ÖBB zum Einsatz gelangen.
Die Innovation ergibt sich aus der Tatsache, dass es bis dato keine einzige derartige Anlage gibt und die Kupplungsvorgänge bisher ausschließlich manuell durchgeführt wurden. Die technische Innovation liegt in der Anwendung modernster Sensoriken und deren Algorithmen in Verbindung mit innovativen maschinenbaulichen Konstruktionen.
Die ÖBB sehen dieses Projekt als wichtigen Baustein ihrer Digitalisierungs- und Automatisierungsstrategie im Güterverkehr. Mit dem Einsatz neuester Technologien sollen sowohl die Produktqualität als auch die Transportgeschwindigkeit gesteigert werden. Diese automatisierte Abwicklung ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu Industrie 4.0.
Projektbeteiligte
Projektpartner
- FH OÖ Forschungs&Entwicklungs GmbH
Dr. Burkhard Stadlmann - AIT Austrian Institute of Technology GmbH
DI. Jürgen Zajicek - Fachhochschule ForschungsGmbH
Prof. (FH) DI (FH) DI Frank Michelberger - ÖBB-Infrastruktur Aktiengesellschaft
DI. Florian Saliger
Kontaktadresse
FH-Prof. Dr. Burkhard Stadlmann,
FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH
Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms "Mobilität der Zukunft" vom BMK finanziert.
Weiterführende Informationen finden Sie im Infonetz der FFG.