KLIMA LOGISCH – Klimafreundliche City-Logistik zur Stärkung der lokalen Wirtschaft in Lienz

Ziel des Projekts war es, für die österreichische Kleinstadt Lienz eine übergeordnete Koordination der Lieferlogistik zu konzipieren. Im Fokus stand dabei auch das Schaffen von Bedingungen, um eine nachhaltige Form der Ver- und Entsorgung von Kleinstädten mit Gütern zu ermöglichen.

Kurzbeschreibung

Aufbauend auf 59 City-Logistik-Projekten wurden Trends ermittelt. Diese flossen in die sozialwissenschaftliche Erforschung von Bedürfnissen und Anforderungen der Lienzerinnen und Lienzer an die nachhaltige Gestaltung der Güterlogistik in der Stadt. Für die Beantwortung der Fragestellungen wurde ein exploratives Forschungsdesign gewählt, das sich qualitativer Methoden bediente:

  • leitfadengestützte Einzelinterviews,
  • Fokusgruppeninterviews und
  • Experten- und Expertinneninterviews.

Daraus wurden Anforderungsfelder wie z.B. Standortwahl, Flotte, Letzte Meile oder Akzeptanz abgeleitet und in einem Konzeptionierungsworkshop drei Szenarien entwickelt. Zum Abschluss wurde eine quantitative und qualitative Wirkungsabschätzung erstellt.

Im Bild ist eine Übersicht zur Kombination der einzelnen Methoden (Literaturanalyse, Qualitative und Expert:inneninterviews, Konzeptworkshop und Wirkungsabschätzung) zu sehen.
Methodenkombination (KLIMA LOGISCH Projektkonsortium)

Diese Sondierung hat gezeigt, dass eine koordinierte Paketlogistik in einer Bezirksstadt einen gewichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten kann. Zusätzlich treten positive Beschäftigungseffekte auf und die lokale Wirtschaft wird gefördert. Bei einer zukünftigen Pilot-Umsetzung eines solchen klimaschützenden Logistikkonzepts im Lienzer Talboden können die Auswirkungen dieser innovativen Ansätze quantifiziert und auf ihre Übertragbarkeit auf weitere Regionen untersucht werden.

Univ. Prof. Mag. Dr. Günter Emberger, TU Wien

Im Bild sieht man die zitierte Person Univ. Prof. Dr. Günter Emberger von der technischen Universität Wien.
(Copyright: KLIMA LOGISCH Projektkonsortium)

Wirkung

Für die drei Szenarien konnten maßgebliche Reduktionen der CO2-Emissionen abgeschätzt werden. Im Vergleich zu heute würde eine am Siedlungsrand gelegene Zustellbasis mit Dieselfahrzeugen zu einer Steigerung der Zustell-Emissionen um 23 % führen. Die Umsetzung eines zeitgemäßen City-Hubs würde jedoch eine Emissionsreduktion um 87 % bewirken.

Umsetzung

Das Projekt diente dazu, politischen Entscheidungstragenden Orientierungswissen für die Ausgestaltung der City-Logistik bereitzustellen. Damit wurden die Grundlagen geschaffen, um nach den Tiroler Gemeinderatswahlen Ende Februar 2022 das Einleiten einer experimentellen Umsetzung zu ermöglichen.

Projektbeteiligte

Factum – Apptech Ventures GmbH

Kontaktadresse

Technische Universität Wien
Univ. Prof. Mag. Dr. Günter Emberger
E-Mail: guenter.emberger@tuwien.ac.at

Stand: März 2022