Gepäcklos - Gepäcklogistiksystem zur Unterstützung der nachhaltigen, aktiven und gleichberechtigten Mobilität

Ziel des Sondierungsprojektes war es, die Entwicklungsrisiken für zukünftige Gepäcklogistikprojekte zu minimieren, indem möglichst viele der zu erwartenden Anforderungen an ein entsprechendes Gepäcklogistiksystem im Vorfeld klar definiert und auch eine Bewertung verschiedener Konzepte hinsichtlich Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit vorgenommen werden.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die Mitnahme von Gepäck, ob bei Reisen oder im Rahmen der Alltagsmobilität, ist in bis zu 80% der Fälle ein wesentlicher Entscheidungsgrund, statt nachhaltiger und aktiver Mobilitätsformen den Pkw zu wählen. Um Personen von störendem Gepäck zu befreien und somit eine wesentliche Voraussetzung für die Wahl gewünschter Mobilitätsformen zu schaffen, bedarf es der Entwicklung einer zur Personenmobilität parallel funktionierenden Gütermobilität.

Inhalte und Zielsetzungen

Aus KundInnensicht geeignete Systeme sind aus heutiger Sicht jedoch als sehr aufwändig und schwer realisierbar einzustufen. Aufgabe des Sondierungsprojektes war es, für die unterschiedlichen Mobilitätsszenarien und Mobilitätsketten Maßnahmen zu skizzieren, die den KundInnenbedürfnissen bestmöglich entsprechen, von KundInnen akzeptiert werden würden und somit eine Marktchance hätten.

Die größten Herausforderungen zeigen sich in der Flexibilität der Gepäckübergabe und rückgabe, da bei heute verwendeten Systemen beispielsweise immer eine Anwesenheit erforderlich ist, sowie im zeitnahen Transport. Bis zu 50% der befragten Personen gaben an, Interesse an einem Gepäcksystem zu haben, um vom Auto unabhängige Mobilitätsformen nutzen zu können, wobei diese Systeme bestmöglich flexibel sein müssen. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit zeigt das Projekt, dass der Transport von Gepäck mit der sonstigen Kleingutlogistik unbedingt gekoppelt werden muss.

Ergebnisse und Ausblick

Aus dem Sondierungsprojekt heraus wurde das Projekt smartBOX entwickelt, bei welchem durch ein spezielles Boxsystem eine flexible Übergabe und Übernahme von Gepäckstücken ermöglicht werden kann.

Wirkung

Die Etablierung kundInnengerechter Gepäcklogistiksysteme sowohl für Reisen als auch für die Alltagsmobilität lassen eine Zunahme nachhaltiger Mobilitätsformen erwarten. So zeigen die Berechnungen, dass beispielsweise der Anteil der Bahnreisenden durch die Etablierung eines den KundInnenwünschen voll entsprechenden Systems zur Gepäckbeförderung um bis zu 20% gesteigert werden kann.

Umsetzung

Die empfohlenen F&E-Maßnahmen beziehen sich insbesondere auf die Flexibilisierung der Abgabe und Übernahme von Sendungen sowie Abgabe von Sendungen auch im öffentlichen Raum – und effiziente Bündelung besonders im Bereich der Feinverteilung.

Projektbeteiligte

Projektleitung

netwiss, DI Dr. Bernhard Rüger

Projektpartner

  • promotion&co, Florian Podroschko
  • Österreichische Post AG, Dr. Michael Rauch
  • Fachhochschule ForschungsGmbH, Prof. (FH) DI (FH) DI Frank Michelberger
  • Technische Universität Wien - Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich für, Eisenbahnwesen, Verkehrswirtschaft und Seilbahnen, Volker Benz
  • ÖBB-Holding AG, Mag. Christian Albl
  • FH OÖ Forschungs&Entwicklungs GmbH, FH-Prof. DI Hans-Christian Graf

Kontaktadresse

netwiss
DI Dr. Bernhard Rüger
Tel.: +43 (1) 96893-00
E-Mail: bernhard.rueger@netwiss.at

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms "Mobilität der Zukunft" vom BMVIT finanziert.

Weiterführende Informationen finden Sie im Infonetz der FFG.