VOR-Rider - Social Media-Kommunikation als Basis für eine bedarfsorientierte und effektive Planung des SchülerInnenverkehrs

Das Forschungsprojekt VOR-Rider verfolgte das Ziel, mit dem Einsatz von sozialen Medien Kundenbeziehungen im Bereich des Öffentlichen Verkehrs aufzubauen und neue Methoden zu nutzen, um Informationen über den tatsächlichen Mobilitätsbedarf der VerkehrsteilnehmerInnen zu erhalten.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die Planung der Schülerverkehre stellt den Verkehrsverbund Ost- Region (VOR) vor eine Herausforderung. Denn in den letzten Jahren waren die Rahmenbedingungen im Schülerverkehr einigen wesentlichen Änderungen unterworfen: Einerseits dehnt sich durch den Ausbau der Nachmittagsbetreuung und die Einführung von ganztägigen Schulformen die Anwesenheit der SchülerInnen an den Schulen zunehmend auf den Nachmittag aus. Somit verlängert sich die Zeitspanne, in der Kinder und Jugendliche passende Bus- bzw. Zugverbindungen für ihren Heimweg benötigen, bis in den späten Nachmittag.

Auch der Rückgang an InternatschülerInnen, die Lockerung der Schulsprengelregelungen und die Schwerpunktsetzung der Schulen führen zu längeren Schulwegen. Andererseits ist seit Einführung der günstigen Jahresnetzkarte für den gesamten Verkehrsverbund (Top-Jugendticket) die Datengrundlage zur Einschätzung der Schülerfahrten unzureichend.

Während die früheren Freifahrts-Anträge Angaben zu Wohnort, Schulort und benutzten Verkehrsmitteln erforderten und somit die Darstellung der Quell-Ziel-Beziehungen erlaubten, sind beim Kauf des Top-Jugendtickets keine Angaben zum Schulweg mehr erforderlich. Die Planungsgrundlagen für den Verkehrsverbund Ost-Region haben sich somit deutlich verschlechtert.

Gleichzeitig ist der SchülerInnenverkehr in der öffentlichen Wahrnehmung ein präsentes Thema, sodass einzelne negative Anlassfälle starke mediale Kritik nach sich ziehen können.

Methodische Vorgehensweise

Vor dieser Ausgangssituation griff das Forschungsprojekt VOR-Rider zu neuen Methoden: In der ersten Phase wurde untersucht, wie über soziale Netzwerke sowie einer Website mit Aufgabenstellungen zum Thema „Öffentlicher Verkehr" und regelmäßigen Preisverleihungen eine Kundenbeziehung zu den SchülerInnen aufgebaut werden kann. In der zweiten Phase stand den TeilnehmerInnen die speziell für dieses Projekt entwickelte App zum Aufzeichnen der tatsächlich zurückgelegten Wege zur Verfügung.

Wirkung

Das Projekt ermöglichte wichtige Erkenntnisse, welche (neuen) Methoden zur Erhebung des Mobilitätsbedarfs und der Zufriedenheit geeignet bzw. nicht geeignet sind. Einzelne Angebote, wie die Feedback-Seite zum Öffentlichen Verkehr, brachten inhaltlich verwertbare Ergebnisse, die zu konkreten Verbesserungen des Angebots beitragen können.

Es kann daraus geschlossen werden, dass die SchülerInnen mit dem Angebot des Öffentlichen Verkehrs deutlich zufriedener sind als angenommen und dass eine alternative Datenquelle zur Lösung der aktuellen Planungsprobleme herangezogen werden muss.

Umsetzung

Die Erfahrungen aus dem Projekt VORRider führten zur Idee eines Werkzeugs zur Fahrplananalyse. In Zusammenarbeit zwischen PRISMA solutions und Verkehrsverbund Ost-Region wurde eine Software entwickelt, die Fahrpläne entsprechend der zeitlichen Mobilitätsbedürfnisse (Schulwege) bewertet. Zum aktuellen Zeitpunkt (September 2016) wird die Anwendung vom VOR getestet.

 

Projektbeteiligte

Projektleitung

PRISMA solutions EDV-Dienstleistungen GmbH, DI. Susanne Belihart

Projektpartner:innen

  • Blaim&Network Business Consultancy GmbH
    DI Patrick Blaim
  • Agentur Jürgen Liechtenecker
    Jürgen Liechtenecker
  • Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) Ges.m.b.H.
    DI. Andrea Stütz

Kontaktadresse

PRISMA solutions EDV-Dienstleistungen GmbH
DI. Susanne Belihart
Tel.: +43 (2236) 47975-53
Fax: +43 (2236) 47975-90
E-Mail: susanne.belihart@prisma-solutions.at

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms "Mobilität der Zukunft" vom BMVIT finanziert.

Weiterführende Informationen finden Sie im Infonetz der FFG.