AUFBRUCH - Analyse und Evaluierung der Folgewirkungen von Halbanschlussstellen auf das örtliche Unfallgeschehen
Kurzbeschreibung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Straßennetz der ASFINAG existieren derzeit rund 50 Halban-schlussstellen (HASt.), an welchen – im Gegensatz zu Vollan-schlussstellen (ASt.) – nur ein Teil der möglichen Auf- und Abfahrtsrelationen erschlossen sind.
Die Entscheidung über den (Aus-)Bau von Anschlussstellen sowie die Zahl der zu erschließenden Fahrrelationen ist häufig von Diskus-sionsbeiträgen unterschiedlicher Interessensgruppen geprägt. Somit werden neben Fragen der Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit unter anderem auch ökonomische, ökologische und teils soziale Faktoren zum Kriterium.
Analysen haben gezeigt, dass HASt hinsichtlich ihres Unfallgeschehens üblicherweise nicht auffällig sind, dass an diesen aber überdurchschnittlich oft Falschauffahrten ihren Ausgang nehmen. Aus diesem Grund, wurde im Projekt AUFBRUCH u.a. ein netzwerk-analytisches Screening (Erreichbarkeitsanalyse) entwickelt, um das Potential intendierter Falschfahrten besser abschätzen zu können.
Das Screening-Tool soll im Rahmen der bereits bestehenden Vor-prüfung eine zusätzliche Informationsquelle bilden und kann zur Entscheidungsfindung bei allen Planungsfällen (z.B. Neuplanung ASt oder HASt, Auflassung einer HASt, Ausbau einer bestehenden Betriebszufahrt) angewendet werden.
Problem
Im österreichischen Autobahnen- oder Schnellstraßennetz existieren Anschlussstellen, an denen nicht alle Fahrtrichtungen erschlossen sind. Die Nicht-Verfügbarkeit bestimmter Fahrrelationen kann zu Verkehrssicherheitsproblemen, v.a. im Zusammenhang mit absichtlichen Falschbenutzungen (Geisterfahrten) führen.
Gewählte Methodik
Im Projekt kamen deskriptive und multivariate Analysemethoden sowie Verfahren der Erreichbarkeitsanalyse zum Einsatz.
Ergebnisse
Halbanschlussstellen sind bez. des Unfallgeschehens nicht auffällig, bilden jedoch oftmals den Ausgangspunkt von Falschauffahrten. Aus diesem Grund, wurde ein netzwerkanalytisches Screening-Tool entwickelt, um intendierter Falschfahrten besser abschätzen zu können.
Schlussfolgerungen
Mit dem vorliegenden Leitfaden, wird die ASFINAG in die Lage ver-setzt, zusätzlich zu den bestehenden technischen und verkehrspoli-tischen Aspekten auch regionalpolitische Überlegungen bei der Pla-nung und Gestaltung von Halbanschlussstellen einfließen zu lassen.
Projektbeteiligte
Projektleitung
AIT Austrian Institute of Technology GmbH D.I. Christian Stefan
Projektpartner
- Technische Universität Wien - Department für Raumplanung, FB Stadt- und Regionalforschung DI Kurt Weninger
- Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV
Kontaktadresse
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
D.I. Christian Stefan
Tel.: +43 (050) 550-6329
E-Mail: christian.stefan@ait.ac.at
Dieses Projekt wurde finanziert von bmvit, ÖBB und ASFINAG im Rahmen von VIF2012.
Weiterführende Informationen sowie den Ergebnisbericht finden Sie im Infonetz der FFG.