Die österreichischen Mobilitätslabore: Katalysatoren der Mobilitätswende
Vision
Mobilitätslabore machen neue Lösungen für die Mobilitätswende sichtbar und erlebbar. Sie tragen dazu bei, Mobilität nachhaltig, sicher und sozial gerecht zu gestalten.
Mission
Mobilitätslabore vernetzen Akteur:innen aus Forschung, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft über einzelne Projekte hinaus. Ausgehend von realen Mobilitätsproblemen vor Ort entwickeln sie gemeinsam mit relevanten Partner:innen konkrete kontextspezifische Lösungen. Dabei schaffen sie Netzwerke, Wissen und Kompetenzen, die es ermöglichen, neue Mobilitätslösungen im realen Umfeld zu erproben und erlebbar zu machen. So tragen Mobilitätslabore dazu bei, dass erfolgreiche Ansätze in den Regelbetrieb überführt, weiterentwickelt und skaliert werden.
Warum braucht es Mobilitätslabore in Österreich?
Das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) fördert Mobilitätslabore, um Innovation in die Umsetzung und zu den Menschen zu bringen. Sie sind der Ort, wo gemeinsam mit Nutzer:innen und Entscheidungsträger:innen neue bedarfsgerechte Lösungen entwickelt, getestet und umgesetzt werden können. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag für ein klimaneutrales Mobilitätssystem 2040.
Der Begleitprozess der Mobilitätslabore
Die österreichischen Mobilitätslabore finden sich im Rahmen des Begleitprozesses der Österreichischen Mobilitätslabor-Initiative der AustriaTech zu unterschiedlichen Austauschformaten zusammen. Ziel ist es, die Potenziale aller Mobilitätslabore innerhalb der Initiative optimal zu nutzen und eine gegenseitige inhaltliche, strategische sowie ressourcentechnische Ergänzung zu fördern. Durch den Begleitprozess wird der Informations- und Wissensaustausch sowie das gemeinsame Lernen zwischen den Innovationslaboren und dem BMIMI gestärkt und die Weiterentwicklung der Mobilitätslabor-Initiative vorangetrieben. International wird der Austausch durch Netzwerkarbeit (EnoLL) sowie in Form von Konferenzbeiträgen gefördert. Genauere Informationen zu den fünf Charakteristika des Begleitprozesses sind hier zu finden.
Historischer Abriss
Historischer Abriss der Mobilitätslabore
National Contact Point (AustriaTech)
Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI)
Die vielfältigen Angebote der österreichischen Mobilitätslabore
Aktuell gibt es vier "Urbane Mobilitätslabore", fünf „Regionale Mobilitätslabore" und ein standortungebundenes Mobilitätslabor. Sie verfügen über Fachwissen vor Ort und kennen die lokalen oder regionalen Herausforderungen.
aspern.Mobil Lab
Das aspern.mobil LAB ist in der Wiener Seestadt, einem der größten Städteentwicklungsgebiete Europas,angesiedelt und erarbeitet dort zusammen mit dessen Bewohner:innen nachhaltige Mobilitätslösungen. Besonders Citizen Science und die Unterstützung für Bewohner:innen sind hier im Fokus der quatiersbezogenen Mobilität. Darüber hinaus bietet das Mobilitätslabor innovative Mobilitätsberatung für Haushalte und Betriebe sowie smartphonegestützte Mobilitätserhebungen zum Mobilitätsverhalten der Seestadt-Bewohner:innen.
thinkport Vienna
Der thinkport Vienna ist ein Teil des Hafen Wien und somit nahe an den brennenden Fragen, die sich im Bereich der Logistik stellen. Der thematische Fokus liegt auf der Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lösungen im Bereich der urbanen Gütermobilität. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Verknüpfung von erneuerbaren Energien und Gütermobilität, um nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige urbane Logistiksysteme zu fördern. Das Team des thinkport VIENNA bietet u.a. Projektbegleitung sowie die Bereitstellung von Infrastruktur zur Erprobung neuer Technologien und Konzepte an.
Mobi.Lab OÖ
Das Mobi.Lab OÖ arbeitet im Zentralraum Oberösterreich (Linz-Steyr-Wels) und behandelt dort mehrheitlich wirtschaftsbedingte Verkehrsprobleme. Hierbei bietet das Team des Mobilitätslabors die Konzeption und Koordination überbetrieblicher Mobilität mit Unternehmen sowie Städten und Gemeinden an, bspw. durch den Einsatz der Fahrgemeinschafts-App DOMINO. Darüber hinaus analysiert und begleitet das Labor die Umsetzung CO₂-armer Last-Mile-Logistik mit lokalen Partnern, Hubs, und E-Fahrzeugen.
zukunftswege.at
Die besondere Topographie sowie Lage Salzburgs an der Grenze zu Deutschland führt zu Herausforderungen im Verkehr, denen sich das Mobilitätslabor zukunftswege.at stellt. Der thematische Fokus liegt auf Mobilitätsdaten und dem Umweltverbund. Das Mobilitätslabor stellt Beratungen, Bewusstseinsbildung, Vernetzung und Wissenstransfer sowie Infrastruktur (Daten, Testkorridore) zur Verfügung.
CMC
Die regionalen Mobilitätslabore befassen sich mit den spezifischen Mobilitätsherausforderungen im ländlichen Raum. Das Centre for Mobility Change setzt seinen Fokus auf die nachhaltige Veränderung des Mobilitätsverhaltens im digitalen Zeitalter mit Themenschwerpunkt Tourismusmobilität. Es richtet sich an Gemeinden insbesondere im ländlichen Raum und in alpinen Regionen Tirols. Durch das CMC-Wiki wird hier Wissen aufgebaut und vermittelt. Darüber hinaus bietet das Mobilitätslabor verschiedene Kommunikationsformate an.
land.mobil:LAB
Das land.mobil:LAB (LML) ist im Waldviertel verankert. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich, Waldviertler Gemeinden, Mobilitätsdienstleistern, Betrieben, Veranstalter:innen sowie Bürger:innen aus der Region werden innovative Mobilitätslösungen getestet, um die Mobilitätswende im ländlichen Raum voranzubringen und die Forschungslandschaft zur ländlichen Mobilität zu stärken. Dabei führt das LML u.a. Umsetzungsberatungen bei Innovationsvorhaben, Begleitung von Pilotprojekten und die Evaluation von Mobilitätsinfrastrukturen durch.
AmWy.mobility Lab
Das AmWy.mobility Lab, das regionale Mobilitätslabor Amstetten – Waidhofen an der Ybbs bildet einen idealen Experimentierraum für das rasche Testen innovativer Mobilitätslösungen. In enger Zusammenarbeit mit regionalen Stakeholdern bietet AmWy.mobility einen Rahmen für die Entwicklung koordinierter regionsübergreifender Mobilitätsstrategien. Wesentliche Beiträge sind die Aufbereitung und Bereitstellung von regionalen Personen- und Gütermobilitätsdaten sowie die Schaffung von Formaten zur Mobilitätsbildung und -bewusstseinsförderung.
Mobireg
Mobireg fördert nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum mit Fokus auf Mikro-ÖV sowie überregionale Konnektivität. Das Lab identifiziert Potenziale für Synergien und unterstützt Gemeinden, Unternehmen, NGOs und andere regionale Stakeholder bei der Entwicklung von Projektumsetzungen, Gruppenprozessen und Geschäftsmodellen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Inklusion vulnerabler Zielgruppen und der Förderung partizipativer Prozesse. Dabei werden u.a. Verkehrsstromanalysen, sowie die Bestandsaufnahme von kritischer Infrastruktur angeboten.
Plan b-Lab
Das Plan b-Lab nimmt Mobilität in Stadt-Umlandbeziehungen in den Blick. Träger des Labors sind die Landeshauptstadt Bregenz und die 7 Umlandgemeinden Hard, Kennelbach, Lauterach, Lochau, Lustenau, Schwarzach und Wolfurt im unteren Vorarlberger Rheintal – ein Gebiet mit insgesamt rund 100.000 Einwohner:innen. Das Mobilitätslabor führt u.a. Mobilitätserhebungen und Kennzahlen-Monitoring durch und fördert die interkommunale Zusammenarbeit sowie das regionale Mobilitätsmanagement.
Policy Lab
Das standortungebundene Policy Lab arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2022 österreichweit mit Politik und Verwaltung an Themenstellungen aus dem Mobilitäts- und Innovationsbereich, die Städte und Bundesländer betreffen. Ziel ist es, verbesserte Rahmenbedingungen und innovative Lösungs- und Governance-Ansätze zu entwickeln, um mobilitätspolitischen Vorhaben unzusetzen und so zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Zu den Leistungen des Policy Labs zählen u.a. Analysen von Good-Practices sowie Know-How zu Storytelling, Narrativentwicklung und Kommunikation an.