Ausstattung des öffentlichen Raums
Vor dem Hintergrund zunehmender Flächenkonkurrenz in begrenzten (Straßen)räumen gewinnt ein flächeneffizienter, sicherer und auf die Bedürfnisse der Nutzenden angepasster öffentlicher Raum immer stärker an Bedeutung, unter anderem um Menschen zum Umstieg vom Auto auf Mobilitätsangebote im Umweltverbund zu motivieren. Deshalb suchen Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die im Rahmen von "Mobilität der Zukunft" gefördert werden, nach Ansätzen und Konzepten, um Straßen und Plätze attraktiver und somit Mobilität gesünder und ökologisch nachhaltiger zu machen.
InnovationspfadProjekte
Transformator:in
Laufzeit: September 2022 - August 2026
Transformator:in setzt sich mit Beschleunigung und Prozessoptimierung der Umgestaltung öffentlicher Räume auseinander – mit dem Ziel, aktive Formen der Mobilität zu stärken und die Aufenthaltsqualitäten zu verbessern. Damit sollen zukunftsfitte Räume mit hoher Akzeptanz geschaffen und die Grundlage für Verhaltensänderung zur nachhaltigen Mobilität gelegt werden. Bis zum August 2026 sollen neue Methoden entwickelt und in sieben Pilot-Gemeinden erprobt werden.
DrückMichi
Laufzeit: September 2019 - November 2021
Im Projekt DrückMichi wurde hierzu eine flexible Lösung der Parkraumbewirtschaftung entwickelt. DrückMichis sind auf Pkw-Parkplätzen montierte, flexible Radabstellbügel, die bei Bedarf hochgeklappt werden können. Diese flexible Nutzung kann eine Verlagerung zu nachhaltigen Mobilitätsformen begünstigen und einen gleichberechtigen Zugang zu Parkraum unterschiedlicher Verkehrsmittel unterstützen.
Aufbauend auf einem ausgeschriebenen Wettbewerb wurde ein Prototyp produziert und 18 Einheiten auf privaten Standorten in Graz getestet. Die nicht erteilte Aufstellbewilligung für DrückMichis auf öffentlichen Parkplätzen zeigt, dass die Bereitschaft von Behörden Voraussetzung für eine Umsetzung im öffentlichen Raum ist.
Wie bereits in der Planung nachhaltige Entscheidungen getroffen werden können und welche Planungswerkzeuge durch das Forschungsprogramm "Mobilität der Zukunft" entwickelt wurden, wird im Innovationspfad "Planungswerkzeuge & -prozesse" dargestellt.
Moble
Laufzeit: März 2018 - Juni 2020
Im Projekt Moble wurde ein Prototyp eines Sitz- und Lehnmöbels entwickelt, das vielseitig nutzbar und nicht standortgebunden ist. Die mit Solarpanelen ausgestattete Sitzgelegenheit kann bei Dunkelheit auch beleuchtet werden. Im Inneren durch Sensortechnik gesammelte Daten und dadurch gewonnenen Informationen über Bewegungsmuster unterstützen bei der Standortoptimierung, sodass das Zu-Fuß-Gehen attraktiv ist und Verweilmöglichkeiten auf die Bedürfnisse der Nutzenden angepasst werden. Auch für die Attraktivität des Radfahrens ist die Ausstattung des öffentlichen Raumes mit Radabstellmöglichkeiten eine essentielle Voraussetzung.
MOBLE ist eigentlich interaktiv: eine Form, die neugierig macht, mit Funktionen, die entdeckt werden wollen.
GoGreen
Laufzeit: Oktober 2016 - April 2018
Das Projekt GoGreen zeigt, dass der Anteil der aktiven Mobilität am Verkehrsaufkommen durch mehr Straßengrün erhöht werden kann und die Aufenthaltsqualität verbessert. Wichtig ist bei Begrünungsmaßnahmen die interdisziplinäre Zusammenarbeit statt Einzelmaßnahmen. Stadtgrün erhöht, wie auch geeignete Sitzmöglichkeiten zum Pausieren und Verweilen, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Diesen Verweilmöglichkeiten im öffentlichen Raumes kommt auch eine wichtige Funktion bei der Erreichbarkeit von Mobilitäts(zwischen)ziele wie etwa ÖV-Haltestellen oder Einkaufsmöglichkeiten zu. Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen können Möglichkeiten zum Pausieren und Verweilen eine essentielle Unterstützung bei Verkehrswegen darstellen.
ViDeA ("Visual Design for All")
Laufzeit: März 2014 - Februar 2016
Das Projekt ViDeA ("Visual Design for All") zielte auf eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums durch einen abgestimmten Einsatz von Kontrasten, Farben, Licht und Materialien ab. Aufbauend auf die Erkenntnis, dass sich in diesem Bereich bisher kein einheitlicher Standard finden ließ, wurde u.a. ein "Barrierefreiheit"-Simulationstool programmiert, das Planer:innen und Architekt:innen dabei unterstützt, noch nicht realisierte Gebäude digital auf ihre visuelle Barrierefreiheit zu testen.
Das Projekt konnte diesbezüglich bewusstseinsbildende Wirkungen in unterschiedlichen Stakeholdergruppen erzielen und wurde auch im Rahmen von Lehrveranstaltungen an TU und WU Wien genutzt. Zudem flossen die Ergebnisse in die Entwicklung neuer Normen zur visuellen Gestaltung des öffentlichen Raumes ein.