LARA - Lärmarme Reifen für leise Straßen

Das Ziel des Projektes "Lara" war die Umlegung der neuen EU-Verordnungen 2009/661/EG auf österreichische Verhältnisse zur Ermittlung der tatsächlich realisierbaren Lärmreduktionspotentiale sowie ein Vorschlag für die Anpassung der in Österreich anzuwendenden Berechnungsgrundlagen.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Durch die Senkung der Lärmemissionsgrenzwerte für PKW- und LKW-Reifen auf EU-Ebene ergibt sich auch in Österreich die Chance, die vorgesehenen Lärmreduktionen an der Quelle in der Lärmschutzplanung zu berücksichtigen.

Aufgrund der um 3-6 dB reduzierten Grenzwerte für die Typprüfung gibt es ein Potential für flächendeckende Senkungen der Schallimmissionspegel, was Einsparungen bei den erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen ermöglicht, ohne das Lärmschutzniveau zu beeinträchtigen.

Da aber im europäischen Typprüfungsverfahren für Reifen weder das landestypische Reifen- und Fahrzeugkollektiv noch die landesspezifischen Fahrbahndecken einfließen, ist eine eingehende wissenschaftliche Untersuchung der speziell in Österreich ab 2020 aufgrund der zunehmenden Verwendung von lärmarmen Reifen möglichen Emissionspegelreduktionen erforderlich.

Diese sollte eine Anpassung der anzuwendenden Berechnungsgrundlagen oder eine Berücksichtigung der geringeren Emissionen in schalltechnischen Untersuchungen und Genehmigungsverfahren auf wissenschaftlich gesicherter Basis ermöglichen.

Inhalte und Zielsetzungen

Ohne vorausschauende Berücksichtigung des daraus resultierenden, absehbaren Minderungspotenzials werden die Immissionsprognosen nämlich überhöht und mögliche Lärmschutzmaßnahmen überdimensioniert sein. Von Seiten der ASFINAG und der öffentlichen Hand sowie auch der Straßenbenützer existiert daher das Interesse, Lärmschutzmaßnahmen möglichst wirtschaftlich und gezielt einzusetzen sowie die Lebensqualität der Anrainer entlang von hochrangigen Straßen zu erhalten.

Methodik

Um die Ziele des Projektes zu erreichen wurden die möglichen Lärmreduktionspotentiale durch Vorbeifahrtmessungen ermittelt, Analyse und Vergleiche mit bereits vorhandenen Messdaten durchgeführt, Beispiel-Lärmschutzprojekte berechnet und schließlich Empfehlungen für eine Überarbeitung der RVS 04.02.11 erarbeitet.

Ergebnisse und Ausblick

Es konnte festgestellt werden, dass sich zwar die Reihung der verwendeten Reifen in Bezug auf ihr Rollgeräusch zwischen Reifenkennwert und den Messungen nicht änderte, sehr wohl aber die Differenzen zwischen den einzelnen Reifen auf den deutlichen Einfluss der Fahrbahndecke schließen lassen.

Generell zeigen die Messungen unter Berücksichtigung des derzeit und in den nächsten Jahren vorhandenen österreichischen Reifenkollektivs kein Potential zur Senkung der Schallemissionskennwerte.

Publikationen

LARA - Lärmarme Reifen für leise Straßen

Das Ziel des Projektes war die Umlegung der neuen EU-Verordnungen 2009/661/EG (enthält neue Reifenlärmgrenzwerte) und 2009/1222/EG (Lärmkennzeichung von Reifen) auf österreichische Verhältnisse zur Ermittlung der tatsächlich realisierbaren Lärmreduktionspotentiale sowie ein Vorschlagserarbeitung für die Anpassung der in Österreich anzuwendenden Berechnungsgrundlagen. DI Manfred Haider, DI Reinhard Wehr, Dott. Ing. Marco Conter, Ing. Gerhard Strohmayer, DI Heinz Hoislbauer
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 74 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

DI. Manfred Haider, AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Projektpartner

DI. Heinz Hoislbauer, TAS Sachverständigenbüro für Technische Akustik SV-GmbH

Kontaktadresse

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
DI. Manfred Haider
Tel.: +43 (505) 50-6256
E-Mail: manfred.haider@ait.ac.at