Physical Internet

Das "Physical Internet" ist ein Konzept, das den effizienten, nachhaltigen und skalierbaren Transport von physischen Objekten inspiriert durch das digitale Internet anstrebt. Es geht dabei um die Anwendung von Prinzipien und Technologien des Internets der Daten - etwa Offenheit, Interoperabilität, Echtzeitverfolgung und universelle Standards - auf das physische Transportsystem.

Im Idealfall würde dies bedeuten, dass Güter in standardisierten Behältern verpackt und durch ein offenes, globales Netzwerk transportiert werden, das unterschiedliche Verkehrsträger nahtlos integriert. Dieser Ansatz soll dabei helfen, den Warenverkehr effizienter, flexibler und nachhaltiger zu gestalten, indem Leerfahrten vermieden und der Auslastungsgrad von Transportmitteln optimiert wird. Forschung- und Entwicklung für dieses visionäre Konzept hat das Potenzial die Logistikbranche grundlegend zu verändern.

Physical Internet in der Logistik

InnovationspfadProjekte

(gereiht nach Aktualität)

PhysiCAL

Laufzeit: Juni 2020 - Juni 2024

Das Ziel des Leitprojektes PhysiCAL ist, dass kooperative Logistik einerseits ökonomische Vorteile und andererseits einen ökologischen und sozioökonomischen Nutzen für die österreichische und europäische Gesellschaft bringt.

Im Vordergrund des Projektes stehen die Entwicklung digitaler und offener Plattformen und die Förderung verkehrsträgerübergreifender Kooperation anhand von vier Piloten:

  • Offene Transport-Management-Plattform
  • Smarte Holzlogistik im Schienengüterverkehr
  • Kooperatives Supply-Chain-Management 3.0 im E-Commerce
  • Kooperative letzte KEP-Meile

Im Rahmen dieser Piloten wird ein digitaler Zwilling von Teilen des österreichischen Transportnetzwerks erstellt. Dieser digitale Zwilling lässt Prognose- und Optimierungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Netzwerknutzung und -gestaltung sowie zur Senkung von relevanten Treibhausgasemissionen zu. Des Weiteren ermöglicht er eine synchromodale Transportplanung und verbindet somit verschiedene Transportnetzwerke unterschiedlicher Modalitäten. Das Leitprojekt läuft bis 2024.

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Leitprojekt PhysICAL Website

Backbone PI: Rail

Laufzeit: Jänner 2019 - Mai 2021

Das Physical Internet spielt auch bei der digitalen Transformation der Wagenplanung zur Etablierung der Schiene eine wichtige Rolle. Das zeigte sich im Projekt Backbone PI: Rail, wo es das Ziel war, den Verkehrsträger Schiene als Rückgrat im zunehmenden volatilen Umfeld des Physical Internets (PI) zu etablieren. 

Ziel ist es durch eine weitreichende Datennutzung ("Intelligenter Wagen", horizontale/vertikale Kooperation, "Intelligente Verkehrssysteme") und deren (teil-)automatisierten Verarbeitung kontinuierlich und proaktiv Kapazitäten anzupassen und Ressourcen zu verteilen. Dadurch wird ein ökonomischer Nutzen für zusätzliche Verlader (kleinere Losgrößen mit höherer Eilbedürftigkeit) generiert, um zu einer Verkehrsverlagerung auf die Schiene beizutragen.

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GDP4PI

Laufzeit: Oktober 2018 - Oktober 2020

Eine generische Datenintegrationsplattform für das Physical Internet wurde im Zuge des Projektes GDP4PI konzipiert und prototypisch realisiert für Services und Anwendungen des Physical Internet unter Einbeziehung der Blockchain-Technologie und mit Berücksichtigung branchenspezifischer Anforderungen. Die experimentelle Entwicklung soll in praktischer Hinsicht als signifikanter Beitrag zur Weiterentwicklung bestehender Transportmanagementsysteme dienen und die - bei gegebenem Projekterfolg - angedachte Implementierung zur praktischen Umsetzung des Physical Internet-Konzeptes beitragen.

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ProKapa

Laufzeit: Oktober 2017 - Februar 2020

Zur Umsetzung von Rahmenbedingungen des Physical Internet wurde im Rahmen des Projektes ProKapa Methoden und Werkzeuge entwickelt, um Transportdienstleister zu unterstützen flexibel auf die immer dynamischer werdenden Märkte reagieren zu können. Dies soll Transport-dienstleistern ermöglichen sich auf die Herausforderungen des Physical Internets frühzeitig einstellen zu können.

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Sense

Laufzeit: Oktober 2017 - Oktober 2020

Um das Konzept Physical Internet (PI) im Allgemeinen zu verstehen, wurde das Projekte Sense durchgeführt. In einer Simulation wurde aufgezeigt, dass bei einem Übergang zu einem Physical Internet Model ein potenzieller wirtschaftlicher Nutzen von 32% entsteht, sowie eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 60 % und eine mögliche Verlagerung von 50 % des Volumens von der Straße auf die Schiene. Dabei war das strategische Ziel des Projektes fortgeschrittene Pilotimplementierungen des PI-Konzeptes bis 2030 in der industriellen Praxis zu etablieren.

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Go2PI

Laufzeit: Juli 2015 - Juli 2016

Das Projekt Go2PI erarbeitete auf Basis eines realen österreichischen Industrie-Beispiels technische, informations- und prozesstechnische Kriterien für die Entwicklung eines neutralen und offenen Geschäftsmodells der Distributionslogistik mit Hilfe zukünftiger IKT des Physical Internets.

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Modulushca

Laufzeit: Oktober 2012 - Februar 2016

Im Projekt Modulushca (Modular Logistics Units in Shared Co-modal Networks) wurde die nahtlose Durchführung von Lieferketten über Unternehmen und Verkehrsträger hinweg demonstriert. Ziel des Projekts war es, den Betrieb mit entwickelten iso-modularen Logistikeinheiten zu ermöglichen und so eine Grundlage für ein vernetztes Logistiksystem zu schaffen. Im Projekt entstand ein Konzept, wie Logistikunternehmen die Vernetzung u.a. durch das Phyisical Internet untereinander nutzen können, um Kosten und Emissionen einzusparen.

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